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19.01.07   Gießen - FH Gießen
 
 
 
26.01.07   Berlin - Virgin Store im Hauptbahnhof Berlin
 
27.01.07   Elsterwerda - Pro Markt Elsterwerda
 
01.02.07   München - Prager Frühling
 
28.02.07   Berlin - Fritz@Zossener Strasse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
31.03.07   Frankfurt/M. - Musikmesse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
23. Juni 2007   Scheeßel - HURRICANE Festival
 
Mir schlottern die Knie vorm Auftritt, denn auf ein tolles Konzertfolgt meist ein beschissenes und wir wurden jetzt zwei ganze Mal gütig beschenkt. Als dann pünktlich beim Aufbau der Regen einsetzt, bin ich mir sicher, später auf der Bühne auszurutschen, vom Blitz erschlagen oder ausgebuht zu werden - doch nichts dergleichen passiert.Mit dem ersten Akkord reisst der Himmel auf, Mutter Sonne sagt Hallo zum Hurricane und wir spielen dazu. Mir kommt es vor, als hängt über der Bühne ein riesiges Magnetfeld,das die Leute aus allen Richtungen anzieht.Ich bin baff und auch dem Rest verschlägt es die Sprache bei dieser Euphorie! Die Masse frisst uns aus der Hand, wir versuchen souverän wie Marilyn Manson zu sein, aber unter die Schminke schimmert immer wieder Gänsehaut durch. Es wird verdammt schwer, dieses Konzert in diesem Jahr zu toppen!! Eigenlob smells like teen spirit, aber verdammt noch mal, das war unvergesslich!  Die nächsten Stunden rennen wir von einer Bühne zur nächsten, um uns all die tollen Bands anzusehen. Arcade Fire, Bloc Party, Modest Mouse, Bright Eyes und natürlich den Manson. Ich war ja wirklich sehr gespannt auf die bemalte Tussie, aber so einen Blödsinn habe ich schon lange nicht gesehen. Unglaublich träge gniedelt die Band sich einen ab und man glaubt, bei einem Hardrock Konzert zu sein. Das Publikum gähnt kollektiv und weiss auf sein ständiges"Deeeeeutschland" Gebrülle nichts zu erwidern. Ich stelle mir vor, wie es denn wäre, wenn alle kollektiv schreien würden: "We know! And now?",  dann doch wohl  lieber Paul Banks von den gelangweilten Interpol, der gar nichts sagt. Im Backstage läuft alles seinen gewohnten, etwas ereignislosen Gang. Der wahre Rock´n´Roll hat es nicht ins Jahr 2000geschafft, die Sicherheitsvorkehrungen und der kontrollierte Alkoholausschank haben ihn gebändigt und zum Radsport übersiedeln lassen, oder vielleicht hängt er mit den Leuten draussen auf dem Zeltplatz ab. Angelo wird mit neidischem Blick am Kickertisch vom Incubus-Sänger beobachtet, der sich nicht traut, gegen den 2-Armgottanzutreten. Mitten in der Nacht entschuldigt sich Jem noch beim Manics Bassisten, der alles gar nicht so wild fand und ihn umarmt. Nino berührt in der Menge vor dem Cateringzelt gleichzeitig Himmel und Hölle, nämlich Johnny Marr und Max Buskohl. Er hofft auf Erleuchtung, aber nichts passiert. Vielleicht ja irgendwo in einem Paralleluniversum. Bis früh Morgens wird im Bus getrunken, was wir uns irgendwoher gemopst haben. Mir wird Angst und Bange, wenn ich an das nächste Festivalwochenende denke. Es kann eigentlich nur Scheisse werden!
 
 
 
 
 
 
 
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